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Schlaftipps
Wednesday 16.10.2013 · Autor: Prof. Hademar Bankhofer

Unser Kopfkissen weiß oft mehr als wir

Unser Kopfkissen birgt viele Geheimnisse. Und es weiß oft viel mehr als wir. Denn es erlebt all unsere Träume eines tiefen, erholsamen Schlafs in voller Intensität. Hingegen erinnern wir uns am nächsten Morgen in vielen Fällen nicht mehr an diese nächtlichen Phantasie- Erlebnisse.

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie viel und wie oft wir während des Schlafens träumen? Ein Baby beispielsweise verbringt die Hälfte seiner Schlafzeit mit Träumen. Eigentlich logisch: Es hat ja so viele neue Eindrücke zu verarbeiten. Da helfen Träume. Bis zum dritten Lebensmonat sinkt der Anteil an Träumen auf 40 Prozent der Schlafenszeit. Bis zum sechsten Lebensmonat sind es nur noch 30 Prozent. Zwischen dem dritten und fünften Lebensjahr sind 27 Prozent des Schlafes dem Traum gewidmet. Bei Erwachsenen sind 20 bis 25 Prozent des Schlafes dem Träumen gewidmet.

Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Was erleben wir da für Trauminhalte? Auch dazu gibt es wissenschaftliche Daten: 90 Prozent der Träume, an die wir uns erinnern können, sind relativ banal und geben Geschehnisse und Erlebnisse des vorausgehenden Tages wieder. Nur fünf Prozent unserer Träume sind exotischer Natur, handeln von Palmen, Strand und Meer im weiten Süden. Märchenhafte, phantastische Träume machen etwa ein bis zwei Prozent aus. 20 Prozent unserer Träume handeln von wilden Kämpfen und Verfolgungsjagden. Der Träumende erlebt sich da meist als Held. Bloß etwas über ein Prozent der Träume sind erotischer Natur. Angst und Furcht sind der Inhalt von etwa 30 Prozent unserer Träume. Grundsätzlich haben bei Frauen und Männern 60 Prozent der Träume negative Inhalte.

So gesehen ist es ja fast gut, dass wir uns an viele Träume am nächsten Morgen gar nicht mehr erinnern. Aber: Warum ist das so? Warum wissen wir häufig am nächsten Morgen nicht, was wir im Schlaf erlebt haben? Der renommierte Schlafmediziner und Arzt Dr. Ingo Fietze schreibt in seinem Buch „Der Schlafquotient“: „Es ist beruhigend, dass wir unbewusst auf natürliche Weise gegensteuern. Mit der so genannten Down Regulation. Unsere Natur zensiert sich selbst und nimmt den finsteren Träumen die Kraft.“

Das ist durchaus denkbar. Das passiert ja auch tagsüber. Wenn unser Gehirn überfordert ist und zu viele Erkenntnisse und Nachrichten verarbeiten muss, dann schaltet sich der so genannte GABA-Filter ein und sortiert überflüssiges Wissen aus, damit Kapazität fürs Wesentliche zur Verfügung steht. Das sind dann Dinge, die man schnell wieder vergisst.

Ähnlich scheint es nachts in unserem Gehirn abzulaufen. Beim Traum sind nicht alle der grauen Zellen in Aktion. Manche Bereiche des Denkens ruhen. Dafür arbeiten Botenstoffe und Hormone besonders intensiv, wie zum Beispiel das Acetylcholin und das Melatonin. Parallel dazu hemmen bestimmte Neuronen gezielt den Traumschlaf. So weiß man, dass das Hormon Orexin bestimmte Träume zensuriert und entsorgt.

Eine Gruppe amerikanischer Forscher ist fest davon überzeugt: Wenn Menschen zu wenig schlafen, erleben Sie zu wenig Traumphasen und können sich an diese kurzen Träume nicht mehr erinnern. Das würde bedeuten: Wer sich nicht mehr an die Träume der Nacht erinnert, der hat im Grunde genommen nicht genug erholsam geschlafen. Wer kurz und schnell schläft, zwingt das Gehirn, den einen oder anderen Traum zu eliminieren, weil keine Zeit dazu ist, ihn regulär – wie in einem Computer – abrufbar abzuspeichern. Diese Ansicht wird aber von anderen Wissenschaftlern heftig bestritten.

Nach Ansicht von Waltraud Kirschke vom Institut Traumbüro Hamburg ist Träumen eine Art Psychohygiene. Träume reinigen die Seele. Sie ist überzeugt, dass es an der Intensität der Träume liegt, ob wir uns daran erinnern oder nicht: „Träume sind etwas überaus Flüchtiges. Waren die eigenen Gefühle im Traum nicht so stark, bleibt uns die Handlung nicht in Erinnerung. Negative Träume bleiben uns daher eher im Bewusstsein als positive, weil unsere Gefühle dort einfach stärker sind.“

Man sieht: Schlafen und Träumen sind noch von vielen Geheimnissen umgeben. Was aber die Träume betrifft, an die man sich am nächsten Morgen wieder erinnert: Da gibt es interessante, neue und überraschende Erkenntnisse. Vielleicht haben Sie das sogar selbst schon erlebt. Sie gehen abends zu Bett, schlafen recht und schlecht ein und erwachen am nächsten Morgen wie gerädert. Sie sind überhaupt nicht erholt. Beim Frühstück fällt es Ihnen dann ein: Sie hatten in der Nacht einen überaus bösen, negativen und belastenden Traum, der Ihnen dann den ganzen Tag nicht aus dem Sinn geht. Sie suchen die psychologische Ursache für diesen bösen Traum, vermuten Ärger und Ängste am Arbeitsplatz, eine private Enttäuschung oder eine Kränkung. Doch die Erklärung ist in den meisten Fällen weitaus banaler als Sie denken.

Sie haben nachts in einem Raum mit schlechter Luft gelegen. Es ist heute wissenschaftlich nachgewiesen: Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen schlechter Raumluft und schlechten Träumen. Wer also nachts im Schlaf von wunderschönen, positiven Träumen begleitet werden möchte, muss abends eine wesentliche Maßnahme beachten: Lüften Sie das Schlafzimmer gründlich, bevor Sie zu Bett gehen. Der Leitsatz dazu könnte lauten: gute Raumluft – schöne Träume, schlechte Raumluft – böse Träume.


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