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Gesund leben
Tuesday 03.01.2023 · Autor: Univ.-Prof. Dr. Manfred Walzl

Gute Nacht im Neuen Jahr

Puh, das war wieder ein Jahr: Kriege, Krisen, Katzenjammer. Wen wundert’s, dass immer mehr Menschen darüber klagen, unter Ängsten, Stress und – was die Zukunft betrifft – regelrechter Mutlosigkeit zu leiden. Der Schlaf ist dabei eine Art Signalgeber: Wer Sorgen hat, liegt stundenlang wach im Bett. Das „Loslassen“ wird für viele zur kaum bewältigbaren Herausforderung. Und doch: Ein paar wohlgemeinte Tipps verhelfen auch im neuen Jahr zum guten Schlaf.

Das Wichtigste ist dabei: Den Kopf frei machen. Tagebuch schreiben, die Ereignisse der letzten Stunden noch einmal Revue passieren lassen, doch nicht darüber grübeln – und abhaken. Wer seine Probleme mit ins Bett nimmt, wird kaum Schlaf finden. Ein mit Ruhe zubereiteter Tee oder auch das Tratscherl mit dem Partner trägt viel zur Entspannung bei.

Funktioniert es mit dem Schlaf dennoch nicht so richtig? Hier ist Tipp Nummer zwei: Nicht im Bett rotieren, sich von einer Seite auf die andere wälzen! Stehen Sie auf, nehmen Sie ein Buch zur Hand, hören Sie entspannende Musik oder tun einfach irgendetwas Langweiliges. Aber bitte, bei sehr gedämpftem Licht. Sonst wird das Schlafhormon Melatonin in der Produktion unterdrückt – und mit dem Schlafen ist’s dann endgültig vorbei.

Tipp drei rät Ihnen, nicht ständig auf die Uhr zu schauen – das verstärkt nur die Unruhe und macht eher wach als schläfrig. Verbannen Sie die Uhr, wenn Sie nicht unbedingt einen Wecker brauchen, überhaupt aus dem Schlafzimmer; Ihre innere Uhr reicht eigentlich ganz gut aus, um den Schlaf zu steuern.

Nummer vier sagt dem zu warmen Schlafzimmer den Kampf an. Um gut schlafen zu können, muss der Körper seine Temperatur reduzieren – und das geht eben nur in einem relativ kühlen Raum. Ideal sind so an die 18 oder 19 Grad. Unser Organismus trägt ohnedies das seine zur Wärmeregelung bei: Er senkt die Kerntemperatur, Hände und Füße werden dafür wärmer als tagsüber.

Als Fünftes gilt es, die Schlafhygiene ganz generell zu beachten: Möglichst immer um dieselbe Zeit zu Bett und ebenso möglichst zu gleichbleibenden Zeiten aufzustehen, sorgt für einen guten Schlafrhythmus.

Tipp sechs befasst sich mit selbigen: Ein ausgeglichenes Liebesleben fördert, wie zahlreiche Studien bewiesen haben, auch den Schlaf. Und man hat herausgefunden, dass Menschen, die es gewohnt sind, neben dem Partner zu schlafen, am nächsten Morgen ausgeruhter, frischer und konzentrierter sind – vorausgesetzt, dass der/die Liebste nicht schnarcht!

Und – last but not least – der siebte Rat: Die Matratze. Wie man sich bettet, so liegt (und schläft) man, heißt es ja nicht nur sprichwörtlich. Wann haben Sie sich das letzte Mal eine Neue zugelegt? Vor fünf, zehn, fünfzehn Jahren? Na also – und das wäre doch auch ein guter Neujahrsvorsatz: Zeit zum Wechsel! Ihr Schlaf wird damit zum Vergnügen, Ihre bessere Erholung macht sie gegen alle Unbilden des Jahres stabiler und Sie haben einfach mehr vom Alltag.

Was auch immer kommen mag: Ohne Schlaf gibt es kein Leben. Er ist so wichtig wie atmen, essen und trinken. Geben Sie ihm eine Chance, Ihre Lebensqualität wird es zu danken wissen.


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