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Schlafstörungen
Friday 10.07.2015 · Autor: Prof. Hademar Bankhofer

Schlafwandeln ist ein Kurzschluss im Gehirn

Wir kennen das aus humorvollen Darstellungen: Da steigt jemand mitten in der Nacht im Schlaf aus dem Bett und geht mit ausgestreckten Armen über Dach des Hauses. Vielleicht haben Sie das bloß für einen Scherz gehalten. Das kann pure Realität werden. Es gibt tatsächlich Schlafwandler. Die medizinisches Bezeichnung dafür lautet Somnambulismus.

Das Phänomen ist keine Seltenheit. Erwachsene und Kinder steigen im Schlaf aus dem Bett, drehen ihre Runden durch Wohnung, Garten und Balkon und kehren dann auch wieder ins Bett zurück: im wahrsten Sinn des Wortes mit „schlafwandlerischer Sicherheit“. Der nächtliche Gang übers Dach ist eher eine seltene Ausnahme.

Wie kommt es nun zum Schlafwandel? Amerikanische Wissenschaftler haben das genau analysiert: Wir alle können entspannt schlafen, weil unter anderem ganz bestimmte automatische Bewegungen des Alltags unterdrückt werden. Das funktioniert allerdings im Tiefschlaf dann nicht, wenn es im Gehirn zu einem nächtlichen Kurzschluss kommt. Dann werden diese Bewegungen nicht unterdrückt. Sie werden frei und locken den Schlafenden im Schlaf aus dem Bett. Es ist typisch, dass der Betroffene am nächsten Tag nichts mehr davon weiß. Schlafwandeln ist daher das Ergebnis unwillkürlicher und unterbewusster Bewegungen, für die der Unterdrückungs-Mechanismus plötzlich nicht funktioniert.

Nicht jeder Betroffene wandelt durch die Wohnung und schon gar nicht über das Dach. In den meisten Fällen bewegen sich die Schlafwandler extrem auffällig im Bett, setzen sich auf, sprechen ein paar Sätze, die man nicht klar versteht. Nur ganz selten gehen die Betroffenen herum. Man sollte sie in Ruhe lassen. Sie werden in dieser Schlafphase sehr unwillig, wenn man sich ihnen in den Weg stellt. Prinzipiell ist Schlafwandeln harmlos und vergeht oft nach einiger Zeit wieder. Es gibt allerdings immer wieder Fälle, in denen Betroffenen böse gestürzt sind und sich verletzt oder etwas gebrochen haben.

Die Auslöser für das Schlafwandeln sind oft Stressbelastung, Übermüdung, Sorgen und Fieber.

Was kann man tun, wenn man in der Familie einen Schlafwandler hat?

  • Das Bett soll in eine sicheren Umfeld stehen. Also nach Möglichkeit nicht nahe einem offenen Fenster.

  • Die Türen nach außen sollten versperrt sein, der Schlüssel abgezogen.

  • Etwaige Stolperquellen in der Wohnung muss man entfernen.

Wenn der Schlafwandler in der Wohnung unterwegs ist: Wecken Sie ihn nicht brutal. Gehen Sie sanft mit ihm um. Schlafwandler sind beim Schlafwandeln sehr schreckhaft und fühlen sich bedroht. Führen Sie ihn ganz ruhig und liebevoll zurück ins Bett. Und reden Sie am nächsten Tag nicht darüber. Das bringt absolut nichts.

Ein amerikanischer Psychotherapeut ist im Übrigen fest davon überzeugt: Je gemütlicher und gesünder ein Bett ist, desto seltener kommt es zum Schlafwandel. Das würde dann bedeuten: Wer über Schlafsystem von Wenatex verfügt, hat ein überaus geringes Risiko, zum Schlafwandler zu werden…


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