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Schlafstörungen
Monday 09.09.2013 · Autor: Dr. med. Cornelia Windisch

Was tun bei Schlaflosigkeit?

Wenn Sie unter Schlaflosigkeit leiden, dann sollten Sie spÀtestens jetzt etwas dagegen unternehmen! Ein Wort vorweg: Lassen Sie sich nicht durch die vielen RatschlÀge entmutigen, weil Sie denken, dass Sie es ohnehin nicht schaffen können, Ihr Leben umzugestalten!

Nehmen Sie sich fĂŒr den Anfang ein paar wenige Punkte (z.B. zwei oder drei) heraus, an denen Sie in Zukunft bewusst arbeiten wollen. Schreiben Sie sich ihre Ziele auf und ĂŒberprĂŒfen Sie z.B. einmal pro Woche, ob Sie sich daran gehalten haben. Es kann einige Zeit dauern, wenn man sich an etwas Neues gewöhnen will. Geben Sie nicht auf, es wird sich lohnen. Sie werden merken: Auch scheinbar kleine Änderungen können eine große Auswirkung haben. Umso mehr muss man jedoch die nötige Disziplin aufbringen, sich auch wirklich daran zu halten und es ernst zu nehmen.

Tipps zur Schlafhygiene

  • Ein regelmĂ€ĂŸiger Tagesablauf, an den sich der Körper gewöhnen kann, ist sehr wichtig: Achten Sie darauf, tĂ€glich zur gleichen Zeit zu Bett zu gehen und aufzustehen. Das gilt auch fĂŒr das Wochenende, damit der nĂ€chste Montagmorgen nicht zur Qual wird.

  • Schlafen Sie tagsĂŒber nicht, nicken Sie (vor allem abends) möglichst auch nicht kurz ein. Nur ein kurzer Mittagsschlaf (20 Minuten) ist erlaubt.

  • Auch beim Essen ist auf RegelmĂ€ĂŸigkeit zu achten. Dabei ist das FrĂŒhstĂŒck die wichtigste Mahlzeit, die uns mit Energie fĂŒr den Tag versorgt. Das Abendessen hingegen sollte frĂŒh (etwa 4 Stunden vor dem Schlafengehen) und leicht sein. Ein voller Magen stört durch die VerdauungsvorgĂ€nge die Nachtruhe und auch Sodbrennen nach einer schweren Mahlzeit kann zu Schlafstörungen fĂŒhren.

  • Machen Sie Bewegung und dies möglichst an der frischen Luft! Am besten am Morgen oder spĂ€ten Nachmittag (jedoch nicht direkt vor dem Schlafengehen). Dies fördert das Ein- und Durchschlafen und verlĂ€ngert den Tiefschlaf. Ein flotter Spaziergang in der Sonne, bei kurzen Strecken lieber das Rad statt dem Auto benutzen – es muss nicht immer etwas Kompliziertes sein. Es ist jedoch auch ratsam, 2-3-mal pro Woche den Körper fĂŒr 30-45 Minuten so richtig in Schwung zu bringen. Geeignete Sportarten sind z.B. Schwimmen, Radfahren, Joggen und Nordic Walken.

  • Vermeiden Sie stimulierende Substanzen! Kaffee, schwarzer Tee und andere koffeinhaltige GetrĂ€nke machen vielleicht momentan wach, verstĂ€rken jedoch das Problem der Schlaflosigkeit. Besonders bei Schlafstörungen sollten Sie am besten ganz darauf verzichten.

  • Nikotin kann, wahrscheinlich ebenfalls aufgrund stimulierender Effekte, Ein- und Durchschlafschwierigkeiten hervorrufen. Ein Nikotinentzug bereitet zwar eventuell Schlafprobleme, dies sollte sich jedoch nach wenigen Wochen legen.

  • Alkohol ist ein Schlafstörer und als „Schlafmittel“ nicht geeignet, denn obwohl es beim Einschlafen helfen kann, beeintrĂ€chtigt es die natĂŒrlichen Schlafphasen und somit auch die Erholung.

  • Schlafen Sie in einem abgedunkelten und ruhigen Raum. Auch ganz kleine Lichter können manchmal den Schlaf stören. Die Schlafzimmertemperatur sollte weder zu kalt noch zu warm sein (idealerweise zwischen 14 bis maximal 20 Grad). Achten Sie ebenso auf eine gute Schlafunterlage. Dies gilt besonders bei Personen mit RĂŒckenbeschwerden.

  • Stress und damit verbunden Druck und Angst sind hĂ€ufige Ursachen fĂŒr Schlaflosigkeit. Denken Sie darĂŒber nach, was die PrioritĂ€ten fĂŒr Ihr Leben sind. Gibt es Dinge, die sie reduzieren können, oder kann Ihnen vielleicht jemand anders Arbeiten abnehmen? Gestalten Sie Ihren Terminkalender bewusst so, dass Sie noch genug Zeit zum Entspannen finden. Nehmen Sie sich regelmĂ€ĂŸig Zeit fĂŒr Dinge, die Ihnen persönlich wichtig sind, sei es ein Hobby oder Zeit mit der Familie und/oder Freunden.

  • wenn Sie spĂ€t abends oft noch voller Gedanken sind, dann legen Sie sich doch ein kleines BĂŒchlein zu, in dem Sie wichtige Punkte niederschreiben, die Sie nicht vergessen wollen. Damit sind diese fĂŒr die Nacht erst einmal als erledigt zu betrachten.

  • Kommen Sie am Abend zur Ruhe und entspannen Sie sich, z.B. mit einem Abendspaziergang, EntspannungsĂŒbungen, durch das Hören beruhigender Musik oder das Lesen ihrer Lieblingsliteratur. Auch ein warmes Bad kann förderlich sein.

  • Bei anhaltenden Problemen bietet uns auch die Natur einige Einschlafhilfen. Informieren Sie sich in der Apotheke ĂŒber Tees oder Kapseln, die beruhigend wirken und den Schlaf fördern können (Wirksame Pflanzen sind: Baldrian, Passionsblume, Hopfen, Melisse, Lavendel und Johanniskraut).

  • Zu guter Letzt, Ă€rgern Sie sich nicht zu sehr, wenn Sie wieder einmal nicht schlafen können. Auch wenn dies schwerfĂ€llt, versuchen Sie möglichst gelassen zu sein. Zum Schlafen kann man sich nicht zwingen und je entspannter Sie selbst sind, desto eher werden Sie vielleicht doch noch einschlummern.

Haben Sie seit mindestens vier Wochen regelmĂ€ĂŸige Schlafschwierigkeiten, eine große MĂŒdigkeit tagsĂŒber, oder haben eigene Versuche zur Verbesserung des Schlafes nichts gebracht, dann sollten sie einen Arzt aufsuchen. Dieser kann Ihnen weitere Behandlungsmöglichkeiten wie z.B. eine Verhaltenstherapie oder Medikamente aufzeigen. Vor allem aber sollte er auch andere Schlafstörungen (bspw. schlafbezogene Atmungsstörungen oder „Restless legs“) sowie weitere mögliche Ursachen von Schlaflosigkeit (körperliche und psychische Erkrankungen, die zu Schlafproblemen fĂŒhren) ausschließen bzw. erkennen. Auch wenn Sie nur vorĂŒbergehend schlecht schlafen, bemĂŒhen Sie sich um einen guten, gesunden Schlaf, denn wenn sich eine Schlaflosigkeit erst einmal „festgesetzt“ hat, ist sie oft schwer wieder in den Griff zu bekommen.


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