Das kennt wohl jeder: Eine Prüfung steht bevor, ein wichtiger Termin, eine unangenehme Besprechung mit dem Chef – und schon ist’s mit dem Schlaf vorbei. Man wälzt sich hin und her, die Gedanken kreisen und man kommt nicht mehr zur Ruhe. Stress als Schlafkiller!
Um nur zwei Beispiele zu nennen: Schon jeder zweite Mitarbeiter im mittleren Management leidet an der „Sonntag-Nacht“. Will heißen: Man kann in den Nächten von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag noch recht gut schlafen, wacht aber in der Nacht von Sonntag auf Montag zumeist gegen zwei oder halb drei Uhr auf und dann geht’s los: Grübeln, Gedankenkreisen, Uhrschauen, Schlafdruck aufbauen – mit dem Effekt, dass gar nichts mehr geht und man am Morgen wie gerädert ist.
Nicht anderes sieht es bei unseren Kindern aus. Eine englische Studie hat gezeigt, dass schon Zehnjährige pro Jahr einen ganzen Monat an Schlaf verlieren, weil sie vor lauter Handy, Computer, Videospiel & Co so gestresst sind, dass sie nicht zur Ruhe finden.
Stress und der damit verbundene Druck bzw. Angst sind also häufige Ursachen für Schlaflosigkeit. Denn Stress ist ja ein Ausdruck für Belastung und Anspannung des gesamten Organismus. Die typischen Stresshormone (z. B. Adrenalin) werden vermehrt produziert, Blutdrucksteigerung, Kopfschmerzen, Herz- und Magenprobleme und eben Schlafstörungen sind die Folge.
Während Stress im Job vor allem Männern den Schlaf raubt, machen Frauen eher familiäre Probleme zu schaffen.
Denken Sie also darüber nach, was die Prioritäten für Ihr Leben sind. Gibt es Dinge, die Sie reduzieren können oder kann Ihnen vielleicht jemand anders Arbeiten abnehmen? Gestalten Sie Ihren Terminkalender bewusst so, dass Sie noch genug Zeit zum Entspannen finden. Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit für Dinge, die Ihnen persönlich wichtig sind – sei es ein Hobby oder Zeit mit der Familie und/oder Freunden.
Wenn Sie spät abends oft noch voller Gedanken sind, dann legen Sie sich doch ein kleines Büchlein zu, in dem Sie wichtige Punkte niederschreiben, die Sie nicht vergessen wollen. Damit sind diese für die Nacht erst einmal als erledigt zu betrachten.
Stress entsteht nicht nur durch zu viel Arbeit und Pflichten, sondern auch durch andere Belastungen. Unterschiedliche Sorgen (z. B. finanzielle Schwierigkeiten, Krankheit, Streit, Einsamkeit) können uns den Schlaf rauben. Machen Sie sich darüber bewusst Gedanken, wie Sie zu innerem Frieden und Ruhe finden können. Manchmal kann es helfen, mit einer Vertrauensperson über die eigenen Probleme zu sprechen. Auch Seelsorger oder psychologische Berater können Hilfestellungen bieten.
Große Langeweile, etwa im Pensionsalter oder bei Arbeitslosigkeit, wirkt sich ebenfalls negativ aus. Versuchen Sie in diesem Fall ihren Tag möglichst aktiv zu gestalten, Menschen zu treffen, oder sich vielleicht ein neues Hobby zu suchen.
Und hier noch drei Tipps, wie es vielleicht besser geht:
Verwenden Sie das Bett wirklich nur zum Schlafen. Nicht fernsehen, nicht zu lange lesen, nicht essen. Wirklich schlafen!
Probieren Sie’s mit der so genannten „Paradoxen Intention“ nach Viktor Frankl: Sagen Sie sich also nicht dauernd vor: Ich muss schlafen, ich muss schlafen! Nein! Reden Sie sich ein: Ich bleibe wach, ich will jetzt gar nicht schlafen! Sie werden nach ein bisschen Übung bemerken, wie ihr Körper wiederum das genaue Gegenteil tun möchte – und Sie versinken im Land der Träume …
Schaffen Sie sich einen „Grübelstuhl“! Bei nächtlichem Problemwälzen nicht im Bett bleiben, sondern die Sorgen in einem bequemen Sessel außerhalb des Schlafzimmers durchdenken. Das schafft für ihr Bett wieder eine stressfreie Zone.