Schlafende Menschen gehören in Südostasien zum Straßenbild
Wer Südostasien bereist, wird erstaunt feststellen, an welch unmöglichen Orten und in welch unbequemen Positionen ein Mensch doch schlafen kann. Schlafende gehören hier zum Straßenbild. Immer wieder sieht man Menschen, die völlig ungestört von Verkehrslärm, Straßenstaub und Schmutz in aller Öffentlichkeit ein Nickerchen machen.
So passiert es auch schon mal, dass man den Tuk Tuk-, Rikscha oder Motorradtaxifahrer erst wecken muss, bevor man seine Dienste in Anspruch nehmen kann oder man beim Marktbesuch über den einen oder andern schlafenden Markthändler steigen muss. Denn kurze Arbeitspausen werden gerne für ein Schläfchen genutzt. Als Schlafunterlage wird genommen, was gerade verfügbar ist – ob es das Motorrad, die Handelsware, eine Hängematte oder ein kurzerhand am Straßenrand aufgestellter Liegestuhl ist.
Das von Schlafforschern vielgerühmte Nickerchen gehört im asiatischen Raum zum Alltag. Überhaupt hat Schlaf einen völlig anderen Stellenwert als in der westlichen Welt. Geschlafen wird, wenn man müde ist und müde zu sein ist absolut keine Schande. Im Gegenteil, es bedeutet, dass man fleißig ist und hart arbeitet oder schlichtweg nachts zu wenig Schlaf abbekommen hat. Es ist daher gesellschaftlich absolut legitim, auch in der Öffentlichkeit ein Schläfchen zu halten, wenn einen die Müdigkeit übermannt.