Wir Menschen verschlafen rund ein Drittel unseres Lebens. Aber warum?
Mit dieser Frage setzt sich auch die Wissenschaft schon lange auseinander, denn die genaue Funktion des Schlafs ist bis heute nicht geklärt. Feststeht, dass Schlaf überlebenswichtig ist und dass er sowohl einen Einfluss auf unser Immunsystem als auch auf unseren Stoffwechsel hat. Zudem spielt Schlaf bei der Verarbeitung von Wissen eine bedeutende Rolle. Im Schlaf werden wichtige Informationen im Gedächtnis verankert und unwichtige gelöscht.
Nun hat ein Forscherteam des University of Rochester Medical Center in einer Studie noch eine weitere Antwort gefunden: Im Schlaf wird das Gehirn gereinigt.
Denn im Schlaf arbeitet das sogenannte glymphatische System, das für den Abtransport schädlicher Abbauprodukte im Gehirn verantwortlich ist, auf Hochtouren. Genauer gesagt, ist es zehnmal so aktiv wie im Wachzustand.
In Versuchen mit Mäusen haben die Forscher nachgewiesen, dass dies insbesondere daran liegt, dass unsere Gehirnzellen im Schlaf zusammenschrumpfen. Dadurch entstehen größere Zwischenräume zwischen den Nervenzellen, sodass die reinigende Hirnflüssigkeit schneller hindurchfließen kann. Die giftigen Gehirnabfälle werden sozusagen einfach weggespült.
Besonders interessant könnten die Forschungsergebnisse für die Behandlung von neurologischen Erkrankungen wie zum Beispiel Alzheimer oder Parkinson sein. Denn bei der Entstehung dieser Krankheiten spielen Störungen bei der Entsorgung bestimmter Abbauprodukte eine Rolle.