Wer hätte das gedacht? Nicht der nimmermüde Super-Macho ist der bessere Fruchtbarkeitsträger – nein, es ist der, der ausreichend schläft. Forscher der University School of Public in Boston (USA) sind diesem Phänomen jetzt auf die Spur gekommen.
Man fand heraus, dass zu wenig – oder auch viel zu viel – Schlaf die Fruchtbarkeit des Mannes ganz erheblich negativ beeinflussen können. Die – wenn man so sagen kann – beste Schlafdauer liegt demnach bei sieben bis acht Stunden. Ein Faktum übrigens, das so alt ist wie die Menschheit selbst. Denn diese Schlafdauer gilt seit alters her als eigentlicher „Standard“. Dumm zu wissen, dass wir es im Durchschnitt eigentlich nur mehr auf 6,2 Stunden bringen …
Wie auch immer: Wenn Männer nur sechs Stunden oder gar noch weniger schliefen oder – im Gegenteil – sich mehr als neun Stunden Schlummer vergönnten sank die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft deutlich ab, zogen die Forscher ihre Schlüsse.
Auf die statistische Ebene gebracht bedeutet dies: Bei Männern mit sechs Stunden und weniger Schlaf und solchen mit neun Stunden und mehr reduzierte sich die Wahrscheinlichkeit für die Befruchtung einer Eizelle um sage und schreibe 42 Prozent!
Nach Ansicht der Studienleiter ist dies auf hormonelle Ursachen zurückzuführen.
Der entscheidende Faktor für die Fruchtbarkeit ist nämlich die Freisetzung des männlichen Sexualhormons Testostern. Und dies geschieht in erster Linie während der Nachtstunden; also im Schlaf. Es besteht also kein Zweifel, dass (wie es viele Studien nachweisen konnten) es enge Zusammenhänge zwischen der Testosteron-Konzentration im männlichen Körper und der Schlafdauer gibt.
Diese Beziehung zwischen Schlaf und Testosteron blieb im Übrigen auch dann aufrecht, wenn andere Faktoren in die Studie mit einbezogen wurden – zum Beispiel Alter, Frequenz der sexuellen Aktivitäten, Body Mass Index u. a.
Diese Studie wird damit zu einem weiteren Mosaikstein in den Erkenntnissen der Schlafmedizin, dass die nächtliche Ruhezeit ganz generell für den Hormonhaushalt von größter Bedeutung ist. So weiß man, dass Kinder mit zu wenig Schlaf kleiner bleiben, weil in der (zu kurzen) Nacht weniger Wachstumshormon gebildet wird.
Oder: Menschen mit Schlafmangel neigen dazu, dicker zu werden. Fettsenkende körpereigene Substanzen benötigen ebenfalls ausreichende Ruhezeiten …
Womit sich wieder einmal bestätigt: Schlaf ist ein wahres Lebenselixier!