Wer heute noch gesund ist, der ist nur zu wenig untersucht. Klingt spaßig, ist es aber nicht. Die moderne Medizin kann nämlich immer mehr gesundheitlichen Problemen auf die Spur kommen – was natürlich die Zahl der festgestellten Krankheiten steigen lässt. Auch, was den Schlaf betrifft. Bis heute sind bereits sage und schreibe 120 verschiedene Diagnosen an Schlafstörungen bekannt …
Wobei: Schlafstörung ist nicht gleich Schlafstörung. So gibt es einerseits Klassifikationssysteme psychischer Erkrankungen, die Schlafstörungen berücksichtigen, andererseits aber auch ganz spezielle Einteilungen eines gestörten Schlafs. Prinzipiell kann man aber organische (körperliche) von nicht-organischen (psychiatrischen) Störungen trennen. Zu ersteren zählen etwa das Schnarchen oder nächtliche Atemstillstände (Schlaf-Apnoen), zu den letzteren Depressionen.
Praktischerweise kann man diese grobe Einteilung treffen:
Dyssomnien
Das sind Insomnie/Hyposomnie, Hypersomnie sowie Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus. Insomnie bedeutet mangelhaften, Hyposomnie ungenügenden erholsamer Schlaf. Hypersomnie ist das genaue das Gegenteil: gesteigerte Müdigkeit und Einschlafneigung auch während des Tages. Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus sind eine Diskrepanz zwischen persönlicher Schlaf-Wach-Zeit und den üblichen sozialen Bedingungen (Schicht- oder Nachtarbeit oder der bekannte Jetlag).
Parasomnien
Zu ihnen zählen Schlafwandeln (Somnambulismus), nächtliches Aufschrecken (Pavor nocturnus), Albträume, nächtliches Bettnässen, Zähneknirschen (Bruxismus) oder auch das Restless-legs-Syndrom (siehe später).
Begleit- oder Folge-Syndrome des gestörten Schlafes
Schlaf- und Beruhigungsmittel-Abhängigkeit nach fehlgeschlagenen (Selbst-)Therapieversuchen u. a.
In den nächsten Monaten werde ich sukzessive über verschieden Formen der Schlafstörungen berichten. In meinem nächsten Artikel geht es ums Schnarchen – eine Schlafstörung, von der sehr viele Menschen betroffen sind.