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Schlafumgebung
Wednesday 25.03.2020 · Autor: Kay Müller

Ach du liebe Zeit – Die Geschichte der Zeitumstellung

Jedes Jahr im Frühling und im Herbst wird die Zeit umgestellt. Die Folgen für viele Menschen sind Schlafprobleme während der Nacht und Abgeschlagenheit am Tag – die innere Uhr gerät ein wenig durcheinander. Die Umstellung auf die Sommerzeit fällt jedes Jahr auf den letzten Sonntag im März. Die Uhren werden im Vergleich zum Herbst um eine Stunde vorgestellt, das heißt, die Nacht wird eine Stunde kürzer. Wir haben uns gefragt, warum das so ist und haben uns auf die Suche nach der Geschichte der Zeitumstellung begeben.

Alle Zeit der Welt

Um die Uhrzeit bestimmen zu können, orientierten sich die Menschen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts am natürlichen Verlauf der Sonne. Diese Methode der Zeitmessung wird auch als Sonnenzeit bezeichnet. Der höchste Stand der Sonne definierte beispielsweise die Mittagszeit. So war es möglich, dass sich die Zeit innerhalb eines Landes von Ort zu Ort unterschied. Da zu dieser Zeit das Eisenbahnnetz auf ganz Europa ausgebaut worden ist, wurde eine einheitliche Methode immer wichtiger. Schließlich wurde 1884 auf der Meridiankonferenz eine globale Einteilung in 24 Zeitzonen beschlossen. Noch heute beruht die gesetzlich gültige Uhrzeit der verschiedenen Länder auf dieser Struktur. Unsere Zeitzone befindet sich auf dem 15. Längengrad Ost und wird als mitteleuropäische Zeit bezeichnet.

Zeit ist Geld

Die Grundidee der Sommerzeit ist auf Benjamin Franklin zurückzuführen. Um keine Energie durch künstliches Licht zu verschwenden, empfahl das Mitglied der amerikanischen Gründerväter bereits 1784 das „frühe Aufstehen und Zubettgehen“. Dennoch sollte die erstmalige Einführung der Sommerzeit bis zur Mitte des 1. Weltkriegs dauern. Um den hohen Bedarf der Rüstungsindustrie besser gerecht werden zu können, wurde die Sommerzeit das erste Mal am 30. April 1916 im Deutschen Reich und in der K. u. K. Monarchie eingeführt. Neben Rohstoffeinsparungen sollte vor allem das Tageslicht besser genutzt werden. Drei Jahre später schaffte die Weimarer Republik diese Maßnahme allerdings schon wieder ab.

Erst im Zweiten Weltkrieg wurde die Sommerzeit 1940 erneut eingeführt. Auch diesmal bestand die Hoffnung, das Tageslicht besser nutzen zu können. Weil es länger hell war, konnte auch länger ohne künstliches Licht gearbeitet werden. Für die Kriegswirtschaft der damaligen Zeit war das nicht unerheblich: um Kriegsziele zu erreichen, stand die materielle Versorgung der Armee an oberster Stelle. Erst das Ende des Zweiten Weltkriegs sollte wieder zu einer Änderung am Zeitsystem führen. Bei der Kapitulation am 8. Mai 1945 waren die Uhren im Dritten Reich bereits auf die Sommerzeit umgestellt. In der sowjetischen Besatzungszone hingegen wurden die Uhren noch einmal um eine Stunde vorgestellt und an die Moskauer Zeit angepasst. Nachdem der Westen die Sommerzeit frühzeitig abschaffte, kam es kurzzeitig sogar zu einem Zeitunterschied von zwei Stunden innerhalb Deutschlands. Um die Tageshelligkeit noch besser nutzen zu können, wurde 1947 sogar mit der doppelten Sommerzeit experimentiert. Im April wurden die Uhren auf die Sommerzeit gestellt und im Mai nochmal um eine Stunde an den Hochsommer angepasst. Im Juni und Oktober wurden die Uhren dann wieder jeweils um eine Stunde zurückgestellt. Hierbei handelt es sich allerdings um ein einmaliges Experiment. Von 1950 bis 1979 wurden die Uhren schließlich nicht umgestellt und das ganze Jahr über in der Normalzeit belassen.

Die Ölkrise und der Druck des europäischen Auslands führten 1980 schließlich zur Wiedereinführung der Sommerzeit. Waren in der Vergangenheit vor allem Kriege und ihre Auswirkungen für die Zeitumstellung verantwortlich, so beruhte die Entscheidung diesmal auf ökonomischen und politischen Faktoren.

Alles zu seiner Zeit

Im Jahr 1996 wurden sämtliche Zeiten Europas vereinheitlicht. Seither stellen wir unsere Uhren von Ende März bis Ende Oktober auf die Sommerzeit um. Inzwischen fordern immer mehr Menschen die Abschaffung der Sommerzeit. Da die derzeitige mitteleuropäische Zeitzone 17 EU-Länder umfasst dürfte eine Einigung allerdings noch ein wenig dauern.


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