Erfahren Sie hier, welche Auswirkungen das sogenannte Kuschel- oder Liebeshormon Oxytocin auf unseren Organismus und damit unseren Schlaf hat.
Vielleicht kommt Ihnen die folgende Situation bekannt vor: Es ist sechs Uhr früh, der Wecker klingelt schmerzhaft laut. Ach, nur noch kurz liegenbleiben, umdrehen, ein bisschen dösen… Und ruck, zuck wird die Zeit knapp, um es pünktlich zum Job, zu einem wichtigen Termin zu schaffen oder den Kindern Frühstück zu machen, bevor sie – Ihrer Trödelei geschuldet – zum Schulbus rennen müssen.
So ein Morgen kann einer Hetzjagd gleichen. Und womöglich zieht sich die anfängliche Hektik sogar durch den gesamten Tag. Da bleibt kein Raum für eine zärtliche Berührung, einen Kuss oder eine Umarmung der Liebsten. Im Gegenteil…
Gefangen in der Stressfalle
Bei übermäßiger Hektik schüttet unser Körper ein Zuviel an Adrenalin und Cortisol aus, Stresshormone, die in einer Situation wie der oben beschriebenen für schlechte Laune sorgen. Schnellt der Stresspegel nach oben, können die Gemüter schneller überkochen, was zu hitzigen Diskussionen und Streit führen kann. So ist, neben der wissenschaftlichen Tatsache, dass uns Stress – zumindest in Dauerschleife – physisch und psychisch krank machen kann, eine der wesentlichen „Nebenwirkungen“ desselben, nämlich, dass er Beziehungen belastet – schon, weil er Herzlichkeit und Zärtlichkeit ausbremst.
Kuscheln wirkt positiv gegen Stress
Dabei könnten liebevolle Berührungen gerade bei Stress eine extrem wertvolle Rolle spielen! Denn beim Austausch von Zärtlichkeiten zwischen Menschen, das gegenseitige Einverständnis vorausgesetzt, schüttet das Gehirn jede Menge des Glückshormons Oxytocin aus. Oxytocin ist deshalb auch als Kuschelhormon oder Liebeshormon bekannt.
Oxytocin ist der Gegenspieler der Stresshormone Adrenalin und Cortisol. Es fördert die innere Ruhe, Zufriedenheit, Ausgeglichenheit und kann Verspannungen lösen. Oxytocin ist mitverantwortlich für Empathie gegenüber unseren Mitmenschen, stärkt unser Bindungsgefühl und fördert generell eine positive Stimmung. Passend dazu: Die Verliebtheitsphase zwischen Paaren dauert im Durchschnitt rund zwei Jahre an, in denen die Oxytocin-Ausschüttung am höchsten ist, das ergaben Studien. Bei einem Orgasmus steigt der Oxytocin-Spiegel sogar auf ein Vierfaches, so die Sexualwissenschaft.
Damit wäre wohl mehr als bewiesen, dass liebevolle Berührungen die beste Voraussetzung dafür sind, besser in den Tag zu starten. Nicht nur das: Dadurch, dass sie die Ausschüttung von Oxytocin fördern, unterstützen sie auch das Einschlafen am Abend sowie das Durchschlafen mit guten Traumphasen während der Nacht. Kuscheln hilft uns also rund um die Uhr. Doch auch auf anderen Wegen kommen wir an mehr Oxytocin.
Kuschelhormon Oxytocin nicht nur durch menschliche Zuneigung
Tatsächlich braucht die Ausschüttung des Liebeshormons Oxytocin nicht unbedingt mindestens zwei Personen. Heißt, nicht nur Kuscheln beziehungsweise Zärtlichkeiten auszutauschen kann die Ausschüttung des Hormons Oxytocin fördern. Sogar schon das Streicheln eines Haustiers, das Empfangen eines Kompliments oder sich mit Dingen zu beschäftigen, die einem große Freude bereiten, kann einen ähnlichen Effekt haben.
Die Auswertung von rund 130 internationalen Studien eines Forschungsteams aus Bochum, Duisburg-Essen und Amsterdam, die im Jahr 2023 im Online-Fachblatt „Nature Human Behaviour“ veröffentlicht wurde, ergab sogar, dass das Umarmen eines Kissens oder das Einwickeln in eine kuschelige Decke ähnliche Vorteile bringt. So wird ein Gefühl der Umarmung erzeugt, das hilft, Stress abzubauen und die Schlafqualität zu verbessern. Kurzum, alles, was die Seele streichelt, lässt uns Geborgenheit erleben – bei Tag und für erholsamen Schlaf in der Nacht.
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