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Schlafstörungen
Wednesday 26.11.2014 · Autor: Univ.-Prof. Dr. Manfred Walzl

Schlafwandeln – die spektakuläre Störung

Das Schlafwandeln ist so alt wie die Menschheit selbst und stand wegen seines ungewöhnlichen Ablaufs stets im Mittelpunkt zahlreicher Anekdoten. Doch erst vor fünfzig, sechzig Jahren – seit Einführung der modernen Diagnostik – gelang es, sich Klarheit über den Somnambulismus (somnus = Schlaf, nox = Nacht, ambulare = wandern) zu verschaffen.

Bis zu sechs Prozent der Kinder neigen jedenfalls zum Schlafwandeln, Erwachsene sind weitaus weniger betroffen. Wie auch immer: Fiebrige Erkrankungen, Ermüdung und Belastungen kommen als Auslöser in Frage, auch eine Vererbung, die man z. B. bei Zwillingen beobachtet hat, gilt mittlerweile als gesichert.

Entscheidend ist zudem das Vorhandensein einer Lichtquelle. Von ihr fühlt sich der Schlafwandler geradezu magisch angezogen.

Lange wurde vermutet, der Schlafwandler bewege sich mit der sprichwörtlichen Sicherheit. Das stimmt, wie man nachweisen konnte, absolut nicht. Wer sich, was gottlob nicht wirklich oft vorkommt, über den Dachfrist begibt, der stoppt nicht vor dem Abgrund. Nein, er stürzt ab!

Während seiner Attacken hat der Schlafwandler die Augen offen und fällt durch ein starres, ausdrucksloses Gesicht auf. Seine Koordination ist schlecht. Dennoch kann er vor Personen oder Gegenständen ausweichen. Aber, wie gesagt: Der Schlafwandler agiert gewissermaßen ohne Netz.

Schon ein leiser Zuruf kann den Schlafwandler aus seiner Störung reißen. Was zu bösen Überraschungen führt: Der plötzlich Erwachte kennt sich nicht mehr aus, erschrickt und reagiert falsch. Verletzungen sind nicht mehr auszuschließen. Deshalb ist es wichtig, einen Schlafwandler behutsam aus dem Gefahrenbereich zu steuern und ihn keinesfalls abrupt aufzuwecken.

Interessanterweise entwickeln viele Menschen mit Somnambulismus während des Wandelns einen Heißhunger. Sie stürzen sich auf alles, was essbar ist und stopfen es regelrecht in sich hinein. Schokolade mitsamt Verpackung, verschmutztes Obst, nicht zubereitete Salate …

Eine Behandlung ist möglich, aber auch schwierig. Eine Pille oder ein gängiges Therapieschema gegen Schlafwandeln gibt es nicht. Wobei man auch sagen muss: Zumeist bedürfen die Angehörigen, vor allem wenn es sich um Kinder handelt, mehr Zuwendung als die Betroffenen selbst. Von möglichen Folgen abgesehen (wecken sie deshalb nicht brüsk auf, räumen sie das Schlafzimmer weitgehend aus, versperren sie Fenster und Türen) verschwindet der Somnambulismus üblicherweise im Jugend- oder Erwachsenenalter.

Autogenes Training oder die Verhinderung von Stress und Überforderung sind Grundmaßnahmen. Wenn das Schlafwandeln jedoch über lange Zeiträume andauert und auch noch im fortgeschrittenen Lebensalter andauert muss eine kombinierte Therapie aus Medikamenten und psychiatrischer Begleitung in Erwägung gezogen werden.


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