Mit absoluter Regelmäßigkeit taucht in der Schlafmedizin die durchaus berechtigte Frage auf, wie man sein Bett ausrichten soll. Viele schwören darauf, dass der Kopf – ob des Magnetfeldes der Erde – nicht nach Norden zeigen dürfe, anderen wiederum ist die Ausrichtung egal. Und so mancher vertraut auf Wünschelrutengänger oder andere wissenschaftlich nicht unbedingt gesicherte Methoden, um sich den idealen Schlafplatz zu suchen. Wie man sieht: Da ist noch vieles unklar.
Doch schon 1987 hat eine Studie von Prof. Gerhard Ruhenstroth-Bauer vom renommierten Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried (Deutschland) verblüffende Ergebnisse gebracht: Die REM-Latenzzeit, also die Zeitspanne zwischen dem Einschlafen und dem Höhepunkt der ersten Traumphase, ist bei Schläfern, die sich in Nord-Süd-Richtung legen um durchschnittlich sieben Prozent länger als bei Ost-West-Schläfern. Damit steht ihnen vermutlich mehr erholsamer Tiefschlaf zur Verfügung.
Was also macht es aus, wenn man sein Bett – zumindest versuchsweise – dementsprechend ausrichtet?
Lärm und Licht sind Schlafkiller!
Schlaf braucht aber viel mehr als eine Ausrichtung des Bettes, v. a. nämlich Ruhe und eine angenehme Umgebung. Einrichtung, Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit und passende Bettausstattung sind die Basis. Das Schlafzimmer sollte möglichst ruhig gelegen sein und sich vollständig abdunkeln lassen. Denn: Lärm und Licht sind wahre Schlafkiller!
Achten sie darauf, dass ihr Bett nicht direkt an einer Außenwand oder zwischen Fenstern und/oder Außentüren steht. Das könnte Zugluft verursachen, die beim Schlafen ganz und gar nicht guttut.
Und dann noch das Thema Elektrosmog: Wissenschaftler rund um den Erdball führen geradezu erbitterte Kriege untereinander, wenn es um die Frage geht, ob Handy-Strahlung und Elektrosmog den Schlaf beeinflussen können. Die Studien sind zum Teil derart widersprüchlich, dass sich zurzeit keine wirklichen Empfehlungen geben lassen. Und dennoch ist sicher: Viele leiden bei eingeschalteten elektrischen Geräten in der Umgebung unter Schlafstörungen. Wer der Meinung ist, Elektrosmog raube ihm den Schlaf, der sollte lieber vorsichtig sein; dann jedenfalls haben Handy und Elektrizität im Schlafzimmer (fast) nichts verloren.
Auch auf Temperatur und Luftfeuchte kommt’s an. Manche fühlen sich dabei vielleicht schon wie am Nordpol. Doch tatsächlich: Die ideale Temperatur eines Schlafzimmers liegt zwischen 14 und 18 Grad. Was freilich nicht das Maß aller Dinge sein muss. Die richtige Temperatur ist zweifellos jene, bei der man sich am wohlsten fühlt. Über 20 Grad sollten in den Schlafzimmern jedoch nicht zu messen sein.
Ähnlich wie bei der Temperatur gilt es auch in Sachen Luftfeuchtigkeit einiges zu beachten: Anzustreben ist das Einpendeln zwischen 45 und 55 Prozent. Ein Hygrometer kann dabei gute Dienste leisten. Vor allem kalte Luft ist trocken und kann zu einer Reizung der Atemwege führen. Eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit im Winter lässt sich ganz einfach mit einem nassen Tuch auf dem Heizkörper erreichen.
Zudem muss der Luftaustausch stimmen. Pro Nacht braucht ein Mensch nämlich rund 160 Liter Sauerstoff, zugleich gibt er rund 130 Liter Kohlendioxid ab. Grund genug, für eine ausreichende Durchlüftung des Schlafzimmers zu sorgen. Ein kleiner Tipp: Wenn das Fenster etwa wegen zu großen Straßenlärms nicht geöffnet werden kann, bedeutet die offenstehende Tür zum Nebenraum immer noch eine Verbesserung der Luftsituation. Vor allem das Stoßlüften leistet gute Dienste: Zwei bis dreimal täglich – erst recht vor dem Schlafengehen – alle Fenster für jeweils zehn Minuten sperrangelweit öffnen – das verbessert Kleinklima und Luftaustausch ganz enorm.